Die Studie befaßt sich mit Fragen der Zweisprachigkeit und Mehrkulturalität. Auf der Grundlage
autobiographisch-narrativer Interviews mit Walisern werden mit Verfahren der linguistischen
Text- und Gesprächsanalyse Formen des Sprechens über Sprache Identität und Gesellschaft
untersucht. Mehrsprachigkeit und Identitätsarbeit werden in ihren individuell-biographischen
Dimensionen am Beispiel unterschiedlicher Sprachbiographien betrachtet. Es geht aber auch um
die kollektiv-gesellschaftliche Einbettung individueller Mehrsprachigkeit in kollektive
Identitätsdiskurse die auch Vorstellungen von der idealen Sprachlichkeit enthalten. Im
Ergebnis stehen Überlegungen zu einer situierten individuellen Sprachkompetenz die aus
kreativen Prozessen biographischer Wandlung resultiert und zu einer Figurationstheorie der
Bilingualität die auch die kollektiv-gesellschaftlichen Rahmungen und symbolischen Gehalte von
Mehrsprachigkeit mit einbezieht.