Dass das Interesse an dem rätselhaften Findling Kaspar Hauser nicht abflaut bezeugen allein
die in den letzten Jahren unternommenen und der Öffentlichkeit ausführlich vorgestellten
Versuche seine Identität mittels modernster technischer Verfahren aufzudecken. In dieser
Studie wird nach den Ursachen dieser unvergleichlichen mittlerweile über 170-jährigen Aufnahme
gefragt. Bevor die literarischen Grundzüge und Höhepunkte sowie bislang von der Forschung kaum
beachtete Erscheinungen der Kaspar-Hauser-Rezeption zur Sprache kommen werden im Rahmen einer
kulturhistorischen Betrachtung die Etappen des auf den Findling bezogenen
Mythisierungsprozesses nachgewiesen und detailliert begründet.