Dieser Band umfaßt alle Aufsätze des Wiener Philosophen Franz Ungler. Zur antiken Dialektik:
Die Bestimmung der Freiheit durch Aristoteles enthält daß er einerseits die
Unvergleichlichkeit menschlicher Freiheit mit entelechialer Notwendigkeit sieht andererseits
das telos menschlicher Praxis in der eudaimonia analog dem natürlich Seienden ansetzen möchte.
So ist Aristoteles in die Dialektik des Freiheitsbegriffes eingestiegen allein diese ist von
ihm nicht so betrachtet worden daß sie systematische Gestalt annehmen konnte. Zur
neuzeitlichen Dialektik: Neuzeitliche Transcendentalphilosophie hat den im Begriff der Freiheit
implizierten Anfang des philosophischen Systems als solchen gesetzt. Das bedingt ihrer selbst
bewußte Dialektik die sieht daß das Prinzip des zu vermeidenden Widerspruchs den daseienden
Widerspruch voraussetzt. Versuche Freiheit als sogenannten widerspruchsfreien Begriff zu
fassen sind Bestrebungen vor der Konkretheit ihres Begriffes in abstrakte ideologische
Vorstellungen zu flüchten.