Die Autorin untersucht in ihrer Arbeit die Austauschprozesse zwischen Literatur und
Naturwissenschaften am Beispiel von Adalbert Stifters Werk. Sie zeigt wie die Umstellung der
Naturwahrnehmung von der älteren Naturkunde auf die modernen Naturwissenschaften zu einem
Problem für die Literatur wird. Ihre Darstellungsmöglichkeiten die seit der «Goethezeit» eng
mit dem Begriff der Natur verknüpft waren werden problematisch je weiter die modernen
Naturwissenschaften die Natur überschreiben. Stifters Werk entwirft aus der Konkurrenz mit
ihnen einen Gegen-Kosmos. Es führt narrativ die Infragestellung der Literatur durch die
entstehenden Naturwissenschaften aus und gewinnt daraus seine spezifische Werkidentität.