Märchen erfüllten im Dritten Reich eine besondere Aufgabe: Sie dienten zum Transport nationalen
Gedankenguts und fungierten als Schaubilder völkischer Tugenden. Dieses Buch widmet sich einem
bisher in der Filmgeschichte vernachlässigten Gebiet zwischen Pädagogik Filmkunst und Politik.
Es enthält eine Fülle von sorgfältig recherchierten filmhistorischen Materialien und legt am
Beispiel der eigens für die nationalsozialistische Bildungsarbeit produzierten Märchen- und
Fabelverfilmungen dar wie in dieser Ära volkstümliche Stoffe instrumentalisiert worden sind
um die Staatsideologie in die Klassenzimmer zu tragen. Zudem wird ein Überblick über die
Geschichte des Kinder- Jugend- und Lehrfilmwesens in Deutschland von den Anfängen bis zur
Neustrukturierung im Dritten Reich gegeben und ausführlich auf die Organisationsstrukturen der
für das Unterrichtsfilmwesen und die Volksbildung maßgeblichen Institutionen verwiesen.