Tatsächlich haben sich die Menschen die Frage nach dem Sein und nach der eigenen Identität zu
allen Zeiten gestellt. Im Zeitalter des Cyberspace scheint diese Frage jedoch eine ganz neue
Wertigkeit zu erfahren. Das 'neue' Medium Internet ermöglicht mit dem Selbst und der eigenen
Identität einfacher und vor allem vielfältiger denn je zu experimentieren und insofern
Begrenzungen alltagsweltlicher Lebensbedingungen zu überschreiten. Die Arbeit zeigt auf welch
mannigfaltige Weise Menschen im Cyberspace versuchen Körpergrenzen zu überschreiten um das
Selbst und die eigene Identität zu modifizieren oder gar zu multiplizieren. Die Arbeit begreift
sich als multiperspektivisch angelegten Versuch das virtuelle Rollenspiel in das Spannungsfeld
differierender (psychologischer soziologischer philosophischer sowie kommunikations- und
informationstechnologischer) Diskurse zu verlegen. Das Verhalten von Menschen in virtuellen
Rollenspielen sowie dessen Relevanz für das Leben außerhalb der virtuellen Welt soll einer
Kulturanalyse auf der Basis der Cultural Studies unterzogen werden.