Im Königreich Hannover war die Verfassungsentwicklung seit 1814 zunächst altständisch geprägt
unterlag dann dem neoständischen Wandel. Sie erhielt 1848 zwar einen Modernisierungsschub
erlitt jedoch mehr als die anderen deutschen Staaten 1855 einen konservativen Rückschlag.
Insgesamt kennzeichneten zahlreiche Beschränkungen und erhebliche Regierungseingriffe das
Wahlgeschehen im Königreich Hannover von 1848 bis 1866: Das Prinzip der Gesamtrepräsentation
wurde ad absurdum geführt. Erst als das politische Bürgertum erkannte daß nur über eine enge
Zusammenarbeit gemeinsame politische Zielsetzungen und eine landesweite Organisationsstruktur
Veränderungen in politischer Hinsicht bewirkt werden konnten wurde eine wesentliche Grundlage
für den Einzug der Modernität im Königreich Hannover geschaffen. Unverzichtbar waren dabei die
Persönlichkeit Rudolf von Bennigsens und das Wirken der Fortschrittspartei.