Danilo Kiss Gesamtwerk ist als ein mnemopoetisches Palimpsest konstruiert das zwischen
Geschichte und Gedächtnis zwischen der Aufbewahrung des Gewesenen und dessen Vergegenwärtigung
insbesondere im Gedenken an die Toten vermitteln will. Der jüdischen hermeneutischen Tradition
verpflichtet überliefert Kiss Erinnerungstextur das Dokument samt Kommentar und Exegese. Auf
dieser Grundlage wird den Spuren der Gewalt die die europäische Geschichte an den Juden
hinterlassen hat und die als solche in das narrative Palimpsest eingeschrieben sind ihre
konkrete Referenz zugewiesen. Kiss Poetik führt exemplarisch die Funktionen des Speichers der
Übermittlung und der Sinnstiftung des Vergangenen vor die Literatur angesichts der
Katastrophen des 20. Jahrhunderts übernehmen kann.