Die Föderalismusreform in Deutschland ist nicht der große Wurf geworden. Der Prozess der
europäischen Einigung stagniert aufgrund verweigerter Zustimmungen zum EU-Verfassungsentwurf.
Welche Auswege kann es aus diesem Dilemma geben ohne dass dabei die positiven Impulse eines
übergeordneten Gemeinschaftsrechts beispielsweise in Gestalt erweiterter Grundrechte für die
Mitgliedsländer verloren gehen? Mit Hilfe der Strategie der Problemrückverlagerung lassen sich
Suchräume eröffnen in denen besser akzeptierte Verfahrensregelungen gefunden werden können.
Für die Suche können noch unabgegoltene Traditionen der Anfangsgeschichte der demokratischen
Verfassungen fruchtbar gemacht werden. Vor allem ist dabei an die Konstitutionsprinzipien der
protestantischen Kirchen mit ihrem Vorrang der unteren Entscheidungsebenen zu denken sowie an
das Prinzip der Einheit in versöhnter Verschiedenheit.