In der Zeit von 470 bis zum letzten Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurden in Athen
Oinochoai des Typus VII hergestellt. Die Geschichte dieser Gefäßform ist deshalb von Interesse
weil es sich dabei um eine für den etruskischen Markt bestimmte Produktion handelt. In dieser
Arbeit werden der Ursprung dieser Kannen sowie die Frage nach der Rezeption ihrer Bilder in der
etruskischen Welt behandelt. Ein weiteres Thema bilden die Beziehungen der attischen Oinochoai
VII zu den sogenannten oinochoai con bocca a cartoccio einer Leitform der spätetruskischen und
spätfaliskischen Keramik. Die Untersuchung zeigt dass die Geschichte der Oinochoe des Typus
VII einen einzigartigen Fall in der attischen und etruskischen Keramik darstellt. Alles begann
mit etruskischen Kannen die als Inspirationsquelle für die attischen Töpfer der Oinochoai des
Typus VII dienten. Zwischen dem ausgehenden 5. Jahrhundert und den ersten Jahrzehnten des 4.
Jahrhunderts v. Chr. ließen sich etruskische und faliskische Töpfer umgekehrt von attischen
Exemplaren des Typus VII inspirieren.