Das Mitte der 1960er Jahre erkennbare Bestreben nach einer engagierten dem Weltgeschehen
zugewandten Kunst fand auch in Skandinavien seine literarische Entsprechung in einer Konjunktur
dokumentarischen Erzählens. In den 1990er Jahren dann stieß der Dokumentarismus dort auf ein
neuerliches Interesse jedoch unter veränderten soziokulturellen Vorzeichen. Diese Studie setzt
bei dieser Beobachtung an und untersucht Theorie und Text des klassischen Dokumentarismus der
1960er und 1970er Jahre sowie des 'neuen Dokumentarismus' der 1990er Jahre in Schweden und
Norwegen. Sie fragt dabei nach der Struktur und Funktion dokumentarischen Erzählens generell
und wird so zu einer Fallstudie über das Verhältnis von Literatur und Geschichtsschreibung
Fiktion und Faktizität.