Gegenstand dieser Untersuchung ist eine Konstellation in der einem in Polizeigewahrsam
befindlichen Tatverdächtigen die Verursachung einer Lebensgefahr für einen Dritten zugerechnet
wird die mit Gewalt oder Gewaltandrohung zur Informationserpressung abgewendet werden soll.
Ziel der Arbeit ist es eine möglichst umfassende Beleuchtung dieser Problematik zu erreichen
so dass zunächst nach einem Überblick über die Geschichte der Folter die Grundlagen des
absoluten Folterverbots im Kontext des Völker- und Europarechts des Verfassungsrechts sowie
des Polizeirechts erörtert werden. Hieran schließt sich die Prüfung der Strafbarkeit der
Folterhandlung durch einen Amtsträger an wobei hier der Schwerpunkt auf den Tatbestand der
Aussageerpressung sowie einer möglichen Rechtfertigung gelegt wird. Sodann werden die
strafprozessualen Fragen diskutiert die sich in dem gegen den Erpresser eingeleiteten
Ermittlungs- und Strafverfahren ergeben. Eingehende Erörterung findet hier die Thematik des
Beweisverwertungsverbots sowie eines Verfahrenshindernisses.