Epigramm wie frühromantisches Fragment treten dem Leser meist in Ensembles entgegen welche
lesepragmatischen Konsequenzen das hat wurde jedoch bisher wenig beachtet. Die Untersuchung
rückt Verwendungsweisen und Potential eines Schreibens in den Blick bei dem in sich
abgeschlossene Einzeltexte konzeptgeleitet zusammengestellt und angeordnet werden. Die diesen
Arrangements eingeschriebenen Lese(r)konzepte werden vor dem Hintergrund historisch erwartbarer
Lesepraxis interpretiert und zum strukturell-semantischen Profil der Kompositionen in Beziehung
gesetzt. Im Spannungsfeld von Gesamtentwurf und punktueller Gültigkeit öffnen sich die
Einzeltexte auf argumentative wie handlungspraktische Zusammenhänge jenseits von
gattungstraditionellen Vorgaben die das kommunikative Funktionieren des Textverbunds
entscheidend prägen.