Unter dem Eindruck jüngster weltpolitischer Entwicklungen problematisiert der Band kulturelle
'Differenz' als Thema der aktuellen Interkulturalitätsforschung. Die Betonung der
'Unterschiede' als die 'andere Seite' der Globalisierung gilt es in ihren Ursachen zu verstehen
und in ihren Ausprägungen zu erforschen. Die Differenzen liegen in eben diesen Ausprägungen
die sie für alle übrigen zu etwas Anderem macht. Aktive Toleranz heißt dies Andere im
Bewußtsein der Unterschiede zu verstehen und sich damit des Eigenen neu zu vergewissern um von
der Diagnose des (potentiellen) kulturellen Konflikts ('cultural clash' 'clash of
civilisations') Wege zum Programm des 'interkulturellen Dialogs' (Kofi Annan) zu suchen. In ihm
wird interkulturelle Differenz nicht zum Impuls zur Markierung von Grenzen sondern 'nimmt
ihnen das Trennende' (Richard v. Weizsäcker). Sie objektiviert sich in Texten und
Zeichenensembles denen die Aufmerksamkeit der Autoren international tätiger Germanisten vor
allem im Blick auf die Vielfalt ihrer sprachlichen und ästhetischen Manifestationsformen gilt.