Der Konstruktivismus liefert Einblicke in Möglichkeiten und Grenzen der Erkennbarkeit der
Realität. Vor dem Hintergrund neuerer Erkenntnisse der Hirnforschung plädieren Konstruktivisten
für einen Wahrheitsrelativismus. Sie schließen die objektive Erkennbarkeit der Realität
ultimativ aus. Zudem äußern sie Zweifel an der Existenz einer Außenwelt an sich. Man kann es
als störend empfinden dass sich Konstruktivisten in diesem Zusammenhang in sachlich
unzutreffender Form vom Kritischen Rationalismus distanzieren und diesen zum Teil falsch
darstellen. Im Gegensatz zu Konstruktivisten halten Kritische Rationalisten an der Annahme der
Existenz einer Realität und Möglichkeiten ihrer objektiven Erkennbarkeit fest. Die nicht
sachgerechten Vereinfachungen und Unterstellungen konstruktivistischer Autoren liefern einen
Anlass sich mit der Kontroverse zwischen beiden erkenntnistheoretischen Positionen vertiefend
und klärend aus kritisch-rationaler Sicht auseinanderzusetzen. Die Lektüre dieses Buches ist
hilfreich für Leser die nicht allen Facetten der Kontroverse in der Literatur selbst nachgehen
und sich in überschaubarer Form und mit vertretbarem Aufwand informieren möchten.