Die Arbeit untersucht Habitus und Sprache von zwei der prominentesten Sportlern der 30er-Jahre
des 20. Jahrhunderts. Elly Beinhorn und Bernd Rosemeyer gehörten zu den glamourösen Stars der
NS-Zeit die sich als Mitläufer ohne Vorbehalte vor den Karren der berüchtigten NS-Propaganda
spannen ließen und es so vermochten den Nazis bis weit in die dreißiger Jahre eine
internationale Salonfähigkeit zu bewahren. Ohne sich etwa als topranking Nazis vor der Nachwelt
zu diskreditieren verstanden sie es ihre Vorteile aus dieser Kumpanei zu ziehen und sich
gleichzeitig als distanziert oder gar resistent gegenüber dem Nationalsozialismus zu gerieren.
Elly Beinhorn gilt bis heute als untadelige Pionierin der Luftfahrt und Bernd Rosemeyer - trotz
seiner allgemein bekannten SS-Mitgliedschaft - als der unpolitische Strahlemann aus dem Emsland
dem man nicht ernsthaft eine Verstrickung in die Machenschaften der Nationalsozialisten
anlasten möchte. Die von Christoph Frilling in diesem Band dokumentierten Studien ermöglichen
es sich vor dem Hintergrund der Zeitumstände ein differenziertes Bild von den beiden Sportlern
zu verschaffen.