In dieser Arbeit wird an ausgesuchten schweren Niederlagen von der Frühen Republik bis zu
Augustus aufgezeigt wie die antiken Autoren eine römische Niederlage gegen auswärtige Feinde
und die dafür verantwortlichen Heerführer darstellen. Es wird deutlich dass mit immer
wiederkehrenden Argumenten eine römische Niederlage begründet wird und dass es vor allem der
gescheiterte Feldherr ist der zum Sündenbock zum dux ferox gemacht wird wie Flaminius
Varro Caepio Crassus oder Varus. Die Stilisierung zum dux ferox funktioniert dabei über
Jahrhunderte hinweg nach immer gleichen Topoi. Die 'wahre' Gestalt des Feldherrn verblasst oft
ganz hinter der literarischen Figur sodass der moderne Historiker sich kaum ein zuverlässiges
Bild von den tatsächlichen Fehlern des geschlagenen Feldherrn oder von den tatsächlichen
Ursachen der Niederlagen machen kann. Denn in den Quellen tritt dem Leser eine literarische
Figur entgegen die im Spannungsverhältnis zwischen literarischen Stilmitteln und den
politischen gesellschaftlichen und realen Anforderungen ihrer Zeit steht.