Ausgezeichnet mit dem Deutschen Studienpreis 2009 Sektion Sozialwissenschaften. Statebuilding
ist zu einer Kernaufgabe globalen Regierens avanciert. Bisherige Versuche durch internationale
Interventionen Staaten nach westlichem Muster zu formen sind jedoch hinter ihren Zielen
zurückgeblieben. Diese Studie geht der Frage nach wie sich liberales Statebuildung auf die
Institutionalisierungsdynamik staatlicher Herrschaft auswirkt. Am Beispiel Bosnien und
Herzegowina wird gezeigt dass Statebuilding gleichzeitige Prozesse der Staatsstärkung und
-schwächung auslöst. Diese tragen einerseits zum Aufbau formaler Institutionen bei
andererseits behindern sie aber in vielerlei Hinsicht die Konsolidierung legal-rationaler
Staatlichkeit. Im Ergebnis mangelt es dem bosnisch-herzegowinischen Staat hinter einer modernen
Staatsfassade an substanzieller Handlungsfähigkeit und Legitimität. Die internationale Politik
des Statebuilding stößt letztlich an strukturelle Grenzen.