Der Autor widmet sich im Schnittbereich von Insolvenz- und Steuerrecht den Fragestellungen die
sich in der Insolvenz des Abgabenschuldners angesichts der notwendigen Anpassung des
Steuervollzugsauftrages an eine Gesamtvollstreckungssituation auftun. Der Steuergläubiger
erfährt eine Disziplinierung seiner hoheitlichen Durchsetzungsmacht und wird in die
Verlustgemeinschaft eingebunden. Zugleich folgt der Gesetzgeber einem Konzept zur Bewältigung
der Knappheitssituation das anknüpfend an Marktmechanismen auch dem Steuergläubiger
Investitionsentscheidungen abverlangt. Insbesondere im Insolvenzplanverfahren wird dieser mit
einer Gestaltungsmacht und -verantwortung konfrontiert die dem Rechtsrahmen der außerhalb der
formellen Insolvenz sein Handeln bestimmt fremd ist. Dieses Konzept bedient sich ferner des
Mehrheitsprinzips was den Steueranspruch unter bestimmten Voraussetzungen zur Disposition
einer Mehrheitsmacht stellt. Der Autor konkretisiert diesbezüglich die einfach-rechtlichen
Rahmenbedingungen für das finanzbehördliche Handeln und würdigt diese eingehend unter
verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten.