Die finanzwissenschaftlichen Analyse- und Reformkonzepte für die Budgetstrukturen der EU
basieren hauptsächlich auf der klassischen föderalistischen Finanzausgleichstheorie. Der Autor
legt dar warum die föderalismustheoretischen Ansätze kein geeignetes Referenzkonzept zur
Beschreibung oder Gestaltung von Integrationsprozessen sein können. Ausgehend von diesem Befund
entwickelt er mit dem synoptischen Integrationsmodell die Grundlage einer
verfassungsökonomischen Integrationstheorie. Dieses Modell wird um das finanzmechanistische
Fondsmodell ergänzt welches den integrationstheoretischen Ansatz für die spezifischen
Gestaltungsfragen des EU-Finanzausgleichs konkretisiert. Auf dieser Basis ist es dem Autor
möglich die Entwicklung der EU-Budgetkompetenzen zu erklären und eine völlig neue Sichtweise
auf die bestehenden Budgetstrukturen sowie deren Reformbedarf zu gewinnen.