Diese Arbeit nimmt den Bedeutungszuwachs der Verfahrensrechte in der Kartellverfahrensordnung
zum Anlass für eine Untersuchung welche Konsequenzen sich für Unternehmen aus der Erweiterung
der Ermittlungsbefugnisse der Kommission ergeben. Die Untersuchung berücksichtigt die drei
Ermittlungsbefugnisse denen in der Praxis der Kommission die größte Bedeutung zugemessen wird.
Dies sind das Auskunftsrecht das Nachprüfungsrecht bei Unternehmen und das Nachprüfungsrecht
in anderen Räumlichkeiten. Eine Bestandsaufnahme stellt die jeweiligen Normen dar und arbeitet
die bereits existierenden Grundsätze im Bereich der Ermittlungsbefugnisse und der
Verteidigungsrechte heraus. Sodann wird deren Entwicklung mit den korrespondierenden
Vorschriften der (alten) VO Nr. 17 62 verglichen. Als Kernpunkt werden aktuelle Probleme bei
der Anwendung dieser Normen analysiert. Zentrale Frage ist jeweils ob der Zuwachs der
Befugnisse seitens der Kommission einen gerechten Ausgleich im Hinblick auf die
Verteidigungsrechte der Unternehmen erfahren hat. Anwendungsprobleme aus der Praxis der
Kartellbehörden und der betroffenen Unternehmen werden anhand der bereits ergangenen
Rechtsprechung untersucht.