Diese Untersuchung beschäftigt sich mit dem Konzept des Kritischen Weißseins als Teil der
postkolonialen Theorie und Diskursanalyse. Sie enthält neben einem einleitenden historischen
und theoretischen Teil eine umfassende empirische Befragung von über 200 Menschen
afrikanischer Herkunft und Weißen Deutschen die in Köln und Berlin durchgeführt wurde sowie
eine qualitative Datenerhebung die vor allem aus Interviews und Beobachtungen besteht. Dabei
wird ein differenziertes Bild der interkulturellen Ansichten und Verhaltensweisen der deutschen
Gesellschaft bezüglich ihrer Kolonialvergangenheit und der Gegenwart präsentiert. Die
Untersuchung leistet ferner einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Selbst- und
Fremdwahrnehmung von Menschen afrikanischer Herkunft und Weißen Deutschen in Deutschland und
somit für die interkulturelle Forschung im Allgemeinen. Die wissenschaftliche Analyse des
modernen deutschen Weißseinsdiskurses veranschaulicht dass zahlreiche neokoloniale Diskurse
über Afrika und Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland bis heute unreflektiert
fortbestehen.