Staatenverantwortlichkeit und Meeresspiegelanstieg - dem Thema das aus den internationalen
Bemühungen um den Klimaschutz eine hohe Aktualität gewinnt ist der besondere Reiz zu eigen
dass bestehende Regeln des Völkerrechts auf einen Fall angewandt werden müssen der sich noch
nicht ereignet hat dessen Eintritt aber als wahrscheinlich gelten muss. Die Autorin entwickelt
anhand der geltenden Dogmatik die Möglichkeit das Institut der Staatenverantwortlichkeit auf
die Schäden die durch den Meeresspiegelanstieg entstehen anzuwenden. Ein Schwerpunkt bildet
dabei die Untersuchung ob eine völkerrechtliche Primärnorm - u. a. das Verbot der erheblichen
grenzüberschreitenden Umweltbeeinträchtigung oder Art. 4 Klimakonvention - durch die Emission
erheblicher Mengen von Treibhausgasen verletzt wird. Können insbesondere Inselstaaten die vom
Untergang bedroht sind ein Recht auf Existenz geltend machen? Des Weiteren wird der
Kausalitäts- und Beweismaßstab im bestehenden Völkerrecht analysiert. Daran schließt sich die
Frage an ob im Völkerrecht nicht ein Trend auszumachen ist bei welchem eine
Beweiserleichterung bei Umweltschäden anzunehmen ist.