Trotz oder gerade wegen unterschiedlicher sozialer Indikatoren weisen Deutschland und Brasilien
eine nur auf den ersten Blick überraschende und zugleich bemerkenswerte Gemeinsamkeit auf: die
soziale Herkunft von Menschen ist von eminenter Bedeutung für den Erfolg im Bildungssystem und
die Positionierung auf dem Arbeitsmarkt. Dass und wie dieses soziale Phänomen beide
Gesellschaften prägt wird im ersten Teil des Bandes an markanten Beispielen aus deutschem und
brasilianischem Blickwinkel dargestellt. Besonders herausgestellt wird die soziale Tatsache
dass von Bildungsarmut betroffene Menschen in beiden Gesellschaften marginalisiert und ohne
soziale Teilhabechancen leben. Im zweiten Teil werden alternative Ansätze entwickelt die dazu
beitragen können das Dilemma zu überwinden u. a. wird vorgeschlagen dass ein neuer
Gesellschaftsvertrag das Phänomen Bildungsarmut und die damit verbundenen Folgen für die
Betroffenen zumindest nachweisbar reduzieren kann.