Fremdenfeindlichkeit in Südafrika insbesondere gegenüber Migranten aus anderen afrikanischen
Ländern rückte mit den xenophobischen Attacken im Mai Juni 2008 mit Macht ins Blickfeld der
südafrikanischen und internationalen Öffentlichkeit. Zum Begriff der Fremde in Sprache und
Literatur war deshalb in Bezug auf diese Ereignisse Leitthema der 24. Tagung des
Germanistenverbandes im südlichen Afrika im April 2009. Viele der Beiträge in diesem Band
gingen aus dieser Tagung hervor. Der erste Teil beinhaltet Beiträge zur Fremdheit in der
Aufklärungsphilosophie zu Konzeptualisierungen 'Afrikas' und des 'Nordens' zur
Erzählperspektive der 'Anderen' bei Giselher W. Hoffmann zu Erzählstrategien bei Uwe Timm und
Ilija Trojanow zu tabuisierten Begriffen zur Fremdhermeneutik bei Wole Soyinka sowie der
Symbolik des Menschenopfers in Märchen aus Benin und bei den Brüdern Grimm. Der zweite Teil
vermittelt ein breit angelegtes Spektrum von Themen: Von der Moral zur Kultur: Kant und Herder
Rilkes Ball Gedicht deutsche Sprache als Medium der philosophisch-literarischen Aufklärung
Fremdheit und Kapitalismuskritik in Polleschs Prater-Saga Italienbezüge bei Koeppen und Th.
Mann Fremdheit in Timms Der Freund und der Fremde sowie kritische Anmerkungen zur
Migrantenliteratur am Beispiel von Feridun Zaimoglus Roman Liebesbrand.