Das Ergebnis der Studie zeigt dass die gut ausgebauten Verkehrsverbindungen kaum ausgleichende
Wirkung bei der Höhe der Langzeitarbeitslosigkeit erzielen können obwohl die Entfernungen
zwischen ländlich und städtisch geprägten Kreisen in der Metropolregion Rhein-Neckar gering
sind. Ausschlaggebend für die teilweise recht deutlichen Unterschiede sind insbesondere die
sozio-ökonomischen Merkmale der Arbeitssuchenden wie Herkunft Bildungsstand und
Qualifikation. In Städten leben mehr Menschen mit Migrationshintergrund und niedrigem
Bildungsstand. Gleichzeitig werden dort immer stärker qualifizierte Arbeitskräfte nachgefragt
die allerdings häufig von außerhalb einpendeln. Dennoch konnte in den städtisch geprägten
Kreisen allen voran Mannheim das Nichtzusammenpassen von offenen Stellen und Arbeitssuchenden
(sog. Mismatch) von Mitte 2005 bis Ende 2008 deutlich verringert werden. Der
überdurchschnittliche Abbau des Mismatch in den Städten kann dabei möglicherweise auf einen
Hartz IV-Effekt (Fördern und Fordern) zurückgeführt werden. Da die Nachfrage nach
höherqualifizierten Arbeitskräften weiter steigen wird muss nach Überzeugung der Autoren
zukünftig noch mehr im Bereich Bildung und Ausbildung getan werden - insbesondere in städtisch
geprägten Kreisen. Zudem müssen Städte wieder attraktiver für höherqualifizierte Arbeitskräfte
werden.