Der Golf-Kooperationsrat stellt die wohl erfolgreichste (sub-)regionale Organisation arabischer
Staaten dar. Entgegen neorealistischen Erklärungsversuchen wird seine Entstehung in dieser
Studie unter Hinzuziehung sozialkonstruktivistischer Erkenntnisse auf die Bedrohungsperzeption
der verbleibenden monarchischen Regime aufgrund der iranischen Revolution zurückgeführt.
Darüber hinaus werden die institutionellen Strukturen des Golf-Kooperationsrates sowie die
initiierte Wirtschafts- und Sicherheitskooperation unter Berücksichtigung eines Zuwachses an
Legitimierungsressourcen für die partizipierenden Regime analysiert. Bei der Betrachtung dieser
(sub-)regionalen Dynamiken wie auch bei der Evaluation der interregionalen Beziehungen zwischen
dem Golf-Kooperationsrat und der Europäischen Union wird dem Phänomen der Regimelegitimität
über die interne Dimension in nationalen Kontext eine externe Dimension auf internationaler
Ebene eingeräumt.