Erich Itor Kahn (1905-1956) einer der Protagonisten der musikalischen Moderne im Frankfurt der
Weimarer Republik wird in der Exilforschung oft als typisches Beispiel für eine durch die
nationalsozialistische Verfolgung und durch die Flucht ins Exil abgebrochene
Komponistenkarriere genannt. Dieses Buch ergänzt den Blick auf die äußeren
politisch-historischen Bedingungen der Biographie Kahns um die bislang unbekannte Binnensicht
des Komponisten: Auf der Basis von 180 Briefen und gestützt auf Konzepte und Methoden der
historischen Anthropologie und der Soziologie unternimmt die Autorin eine Rekonstruktion der
inneren Biographie des Komponisten. Es zeigt sich dass Kahn selbst seinen Lebensweg
überraschend anders sah: als professionelles und künstlerisches Zu-sich-selbst-Finden im Exil.