Während die Musik der alten Kulturen bereits längst Gegenstand der musikologischen Forschung
ist hat die Frühgeschichte der Unterweisung in Musik bisher kaum Beachtung gefunden. Auf diese
Forschungslücke möchte diese Schrift aufmerksam machen und zugleich einen Beitrag zu ihrer
Ausfüllung leisten. Die drei in sich geschlossenen Studien geben Einblicke in die theoretischen
Grundlagen und die praktischen Erscheinungsformen musikalischer Unterweisung im alten
Mesopotamien im alten China und im antiken Griechenland. Ausgehend von den kulturellen
insbesondere religiösen philosophischen politischen und musikgeschichtlichen Hintergründen
des musikpädagogischen Denkens werden anhand einschlägiger Quellen Fragen nach der Begründung
musikalischer Lehre und ihrer Bedeutung sowie nach ihren Intentionen Inhalten und
Vermittlungsformen behandelt. Trotz der oft schmalen Quellenbasis lassen sich Spuren
musikalischer Unterweisung etwa 4000 Jahre zurück bis in das ausgehende 3. Jahrtausend v. Chr.
verfolgen und gelegentlich zumindest auch schlaglichtartig differenzierte Einblicke in das
musikpädagogische Denken und Handeln der damaligen Zeiten gewinnen.