Innerstaatliche Souveränität versus Mitgliedschaft in der Europäischen Union: In diesem
Spannungsverhältnis steht die durch die Urteile Viking und Laval eingeleitete
EuGH-Rechtsprechung zum grenzüberschreitenden Arbeitskampf. Schon jetzt deutet sich ein vom
deutschen Recht abweichendes Freiheitsverständnis des EuGH im Hinblick auf die gerichtliche
Überprüfbarkeit von Arbeitskampfmaßnahmen an. Dies könnte eine Einbuße an Handlungsspielräumen
für die Arbeitskampfparteien im grenzüberschreitenden Bereich nach sich ziehen. Die Abhandlung
betrachtet zunächst die bisherige europäische Rechtslage eine Urteilsanalyse und Kritik an der
neuen Rechtsprechung schließt sich an. Durch einen Vergleich mit dem deutschen
Arbeitskampfrecht werden im Folgenden mögliche Auswirkungen und die hierfür maßgeblichen
Ursachen aufgezeigt. Abschließend werden Strategien und Lösungskonzepte erörtert.