Dieser Band bezweckt Bausteine zum Bau einer immer noch fehlenden bayerischen Rechtsgeschichte
zu liefern. Den Auftakt bildet ein Beitrag zur Genese der Lex Baiuvariorum des ältesten
Gesetzbuches der Bajuvaren. In einem weiteren der frühen Zeit gewidmeten Beitrag wird die in
der Literatur lange Zeit geleugnete überragende Bedeutung der Sklaverei im
frühmittelalterlichen Bayern dargelegt. In einer Untersuchung über Kaiser Ludwig den Bayern
wird dessen spektakulärer Versuch behandelt das Bayern verloren gegangene Tirol durch eine in
ganz Europa Aufsehen erregende Eheschließung seines Sohnes Ludwig mit der nach päpstlicher
Rechtsauffassung noch verheirateten Erbin von Tirol später genannt Margarete Maultasch wieder
zu gewinnen. Eine umfassende Abhandlung ist Fürst Karl zu Leiningen (1804-1856) dem Halbbruder
Königin Victorias von Großbritannien gewidmet. Der Fürst der als standesherrlicher Reformer in
Bayern auf der politischen Bühne der 1840er Jahre hohes Ansehen genießt und als erster
Präsident des Paulskirchenkabinetts fungiert ist seinerseits maßgeblich an der Abdankung König
Ludwigs I. beteiligt. Der Band schließt mit einer Betrachtung des Lebens und Wirkens des
herausragenden bayerischen Rechtsgelehrten Karl von Amira.