Die Studien untersuchen ausgehend von der Musikanschauung Carl Philipp Emanuel Bachs wie sich
diese formal harmonisch und inhaltlich in seinen kirchenmusikalischen Vokalwerken vermittelt
welchen Einfluss sie auf seinen Stil und die Modernität seiner Musiksprache hat und wie
intensiv sie auch nachfolgende Epochen prägt. Die von Bach zur Instrumentalmusik dargelegten
Ansichten zu Figuration Harmonik Vortrag und Wirkung führen auch in der kirchlichen
Vokalmusik zu einer neuen ausdrucksstarken gleichermaßen den Geist des Sturm und Drang wie der
Empfindsamkeit atmenden Musiksprache. Ausgehend von dem musikgeschichtlichen Hintergrund wird
mittels der Analyse exemplarisch ausgewählter Werke aufgezeigt wie Bachs Musikanschauung Form
und Harmonik durchdringt. Dabei werden Unterschiede und Besonderheiten der verschiedensten
Gattungen vom Oratorium über Passionsmusiken herausgearbeitet und Bachs Neuerungen
thematisiert. Auf den Erkenntnissen aufbauend werden im Ausblick Aufführungspraxis und
Musikpflege diskutiert die schon auf die Wiener Klassiker hindeuten und diese entscheidend
beeinflussen. So wird am Beispiel der Kirchenmusik Carl Philipp Emanuel Bachs deutlich wie
sich musikalisch die Brücke zwischen Barock und der Wiener Klassik spannt. Seine Musik erweist
sich hierin als entscheidendes Bindeglied.