Sprechen und Hören sind zwei Seiten derselben kommunikativen Medaille. Dennoch wurde die
Beschreibung der Sprachproduktion durch die Linguistik empirisch und theoretisch immer und
nicht selten einseitig bevorzugt. Gerade in der Varietätenlinguistik ist die Ausblendung der
Sprachwahrnehmung gravierend. Dieser Band möchte daher in programmatischer Absicht dazu
beitragen die existierenden meist dialektologischen Ansätze zu einer umfassenden perzeptiven
Varietätenlinguistik auszubauen. Diese soll es ermöglichen die diasystematischen Markierungen
einzelner Varianten und die darauf basierende Konstruktion von Varietäten in der konkreten
Wahrnehmung authentischer Sprachproduktion durch die Sprecher selbst zu fundieren und
abzusichern. Die Beiträge enthalten eine Vielzahl von Einzelstudien zum Italienischen
Französischen Spanischen und Portugiesischen.