Die Thematik der Entstrickung stiller Reserven im internationalen Kontext hat in der jüngeren
Vergangenheit zu erheblichen Diskussionen im Spannungsfeld von Rechtsprechung Finanzverwaltung
und Literatur geführt. Obwohl von zentraler Bedeutung hat der Gesetzgeber mit dem SEStEG zur
Sicherung des deutschen Besteuerungssubstrates Entstrickungstatbestände in das bestehende
nationale Normengefüge implementiert die nach Ansicht des Autors dem Anspruch an eine
konsistente an steuersystematischen Grundsätzen orientierte verfassungskonforme
Steuerrechtsordnung nicht genügen können. Die Analyse der normstrukturellen Schwachstellen der
rechtsfolgeinduzierten Entstrickungstatbestände de lege lata und die Beantwortung der Frage
nach der Regelungsbedürftigkeit von vermeintlichen Entstrickungssachverhalten führt schließlich
zu den Überlegungen zur Modifikation des Entstrickungskonzeptes de lege ferenda.