Die Arbeit untersucht die 65 Präsidenten der deutschen Oberlandesgerichte die in der Zeit des
Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 die deutsche Justiz in vorderer Linie bilden. Neben
dem allgemeinen Einfluss der Politik auf die Justiz wird im Hauptteil der Arbeit jeder
Präsident biographisch einzeln dargestellt wobei in kritischer Sichtung zahlreiche bisher
nicht allgemein bekannte Daten zu den persönlichen beruflichen und politischen Verhältnissen
vor und nach Kriegsende ermittelt werden. Anschließend werden die gewonnenen Einzelerkenntnisse
zusammengeführt und in vielfacher Hinsicht miteinander verglichen. Dabei ergibt sich ein klares
Bild der Anforderungen die in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft an bereits im
Amt befindliche oder neu ernannte Oberlandesgerichtspräsidenten gestellt wurden. Insgesamt
werden auf diese erstmals angewandte Art und Weise neben statistischen Regelmäßigkeiten viele
individuelle Besonderheiten mit oft nur allzu menschlichen Zügen bekannt.