Die Arbeit beschreibt Zielsetzungen Werte und Normen der lebensbezogenen Pädagogik. Dabei wird
der historische Wandel von der Zeit der Reformpädagogik zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur
aktuellen Lebenspädagogik des 21. Jahrhunderts aufgezeigt. Der belgische Arzt Psychologe und
Pädagoge Ovide Decroly gründete 1907 die École pour la vie par la vie in der er seine
Erfahrungen aus der Arbeit mit sozial benachteiligten Kindern mit Lerndefiziten auf die
normalen Erziehungsverhältnisse übertrug. Die von Decroly entwickelte Méthode Decroly auf der
Basis von Anschauung und Erzieherischen Spielen zur Förderung der intellektuellen Fähigkeiten
des Kindes wird heute noch an öffentlichen Schulen in Brüssel Paris und Barcelona erfolgreich
praktiziert. Im Mittelpunkt dieser Pädagogik steht das Kind mit seinen individuellen
Bedürfnissen und Interessen die in gleicher Weise noch heute von der aktuellen Lebenspädagogik
vertreten werden. Die in diesem Buch dargestellte lebensbezogene Pädagogik ist aufgrund ihrer
individualisierenden Perspektive und infolge ihrer klar ausgewiesenen Bildungsorientierung
aktueller denn je. Die pädagogischen Ziele orientieren sich an der Wissenschaftsposition des
von Norbert Huppertz begründeten Partial-Holismus. Bildungsinhalte und das Vermitteln von
Orientierungswissen sowie die damit verbundene Internalisierung von Werten sind ausführlich
beschrieben und anhand praktischer Beispiele aufgezeigt.