Durch die Zusammenarbeit von zwei Verlagen hat die Acta Germanica mit diesem Band zum ersten
Mal eine südafrikanische und eine deutsche Ausgabe. Mit dieser erfreulichen Neuerung wird der
Schwerpunktsetzung der Zeitschrift des Germanistenverbandes im südlichen Afrika Rechnung
getragen denn zum einen reflektiert sie unsere wissenschaftliche Arbeit im afrikanischen
Kontext und zum anderen zeigt sie durch eine erhebliche Anzahl internationaler Beiträge die
wachsende globale Verflechtung unseres Faches. Der erste Teil des Bandes versammelt Beiträge
die unterschiedliche Bezüge zu Afrika herstellen etwa in einer vergleichenden Untersuchung von
Tabus und Tabubrüchen in deutschen und afrikanischen Märchen in der Lesart des Romans Auf dem
Strom über die Magie der Symbole in der Kritik eines kolonialen Utilitarismus gegenüber Frauen
in Kafkas Romanfragment Das Schloß sowie der Rolle von Migrationsliteratur in der Vermittlung
von interkulturellen Kompetenzen im DaF-Unterricht in Westafrika. Der zweite Teil präsentiert
allgemeine Beiträge über Motive der Großstadt in der Migrationsliteratur eine Untersuchung
über mythische Strukturen in Ilija Trojanows Der Weltensammler sowie vier Beiträge über den
Zusammenhang von Magie und Sprache in Bezug auf Reden und Schweigen in der deutschen
Erinnerungsliteratur Sebalds Sprache das Performative der Sprache und historisches Trauma am
Beispiel von Herta Müllers Atemschaukel und schließlich in Bezug auf magische Ansprüche in
erzählender Literatur. Der letzte Beitrag beleuchtet die aktuelle Rolle der
Geisteswissenschaften heute.Thanks to the co-operation of two publishers Acta Germanica can
now appear in a South African as well as a German edition. This edition is the first to appear
under the auspices of this new co-publishing venture. The initiative reflects our scholarly
work located within the context of the African continent. But the growing number of
international contributions also indicates the increasing global connectedness of our
discipline. The first part of this edition comprises four contributions with different takes on
African themes investigating taboos and breaches of taboos from comparative perspectives of
German and African fairy tales. Other contributions explore the magic of symbols (in the novel
Auf dem Strom ) the critique of colonial utilitarianism in relation to women (in Kafka's novel
fragment Das Schloß ) and the role the literature of migration in developing interculturally
communicative competencies in German language teaching in West Africa. The second part presents
contributions of a more general nature on motifs of the metropolis in the literature of
migration and on mythical structures in Ilija Trojanow's novel Der Weltensammler . Other
contributions in this second part explore the interrelation between magic and language with
reference to the structures of speech and silence in German Erinnerungsliteratur to Sebald's
language to performativity and historical trauma in Herta Müller's novel Atemschaukel and to
narrative prose texts' claims on magic. The last contribution addresses the role of the
humanities today.