Compliance-Richtlinien finden als Instrumente zur Verhaltenssteuerung im Unternehmen zunehmend
Beachtung. Der Sarbanes-Oxley Act verpflichtet auch deutsche Unternehmen mit Listung in den USA
zur Einführung von Verhaltenskodizes und zur Einrichtung von Whistleblowing-Systemen. Auch im
nationalen Kontext treffen die Unternehmensleitungen gesetzliche Handlungs- und
Organisationspflichten zur Sicherstellung regelkonformen Verhaltens der Mitarbeiter. Das
grundsätzlich bestehende unternehmerische Ermessen kann hier eine Reduzierung auf Null erfahren
und in einer Verpflichtung zur Einführung von Compliance-Richtlinien und zum Aufbau von
Whistleblowing-Systemen gipfeln. Die Arbeit untersucht zunächst wesentliche nationale und
US-amerikanische Organisationsnormen auf das Bestehen einer Compliance-Pflicht. Im Anschluss
werden die individual- und kollektivrechtlichen Implementierungsinstrumente des Arbeitgebers
unter Beachtung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats umfassend dargestellt.Den Abschluss
der Arbeit bildet eine Untersuchung der arbeits- und datenschutzrechtlichen Vorgaben im
Zusammenhang mit der Einführung von Whistleblowing-Klauseln.