In den nördlichsten Flächenländern der Republik kam es in den letzten Jahren zu heftigen
Debatten um die Neugliederung der Kreisstrukturen. Die Arbeit analysiert die seit über 30
Jahren abgeschlossene Kreisreform in Niedersachsen ferner die im Herbst 2011 in Kraft
getretene Kreisreform in Mecklenburg-Vorpommern sowie die inmitten heißer Kontroversen
stehenden Pläne zur Reform der Kreisebene in Schleswig-Holstein. Jede Kreisgebietsreform geriet
dabei zum landespolitischen Kraftakt und zur Machtprobe zwischen den Parteien. Für die
Strukturierung der Vergleichsfälle und den vergleichenden Charakter der Fragestellung dieser
Arbeit wurde die Theorie des Politikzyklusses als bewährtes wissenschaftliches Modell
angewandt. Die Betrachtung der drei Gebietsreformen in einzelnen Policy-Phasen ermöglichte
darüber hinaus einen besseren Blick auf die Positionierung einzelner Akteure im
Beziehungsgeflecht.