Gegenstand der Arbeit ist das Phänomen der arteigenen Religion Religiosität welches in
Deutschland seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts zu
beobachten ist. Die Arbeit befasst sich sowohl mit den verschiedenen theoretischen Ansätzen
prominenter Ideologen und Wegbereiter als auch mit den zahlreichen Strömungen und
Gemeinschaften die in gegenseitiger Konkurrenz standen. Anhand von Kriterien wie Aufbau und
Organisation soziale Basis oder Lehre wird herausgearbeitet wo die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen Deutschen Christen Neugermanen oder okkulten Ariosophen liegen.
Gleichzeitig wird der Frage nachgegangen weshalb die artreligiösen Gemeinschaften ausgerechnet
im Dritten Reich ihr Ende fanden. Der Autor nahm im Vorfeld an dass es sich bei den Entwürfen
arteigener Religion primär um eine Reaktion auf eine als bedrohlich empfundene Gegenwart also
um ein Symptom der Zeit handelt. Ziel der empirisch-deskriptiven Studie ist es daher anhand
des Quellenmaterials diese These zu be- oder auch zu widerlegen. Arteigene Religion - ein
Symptom der Zeit? Ein Versuch der Moderne mit ihren sozialen kulturell-religiösen und
ökonomisch-politischen Krisen eine nationale der deutschen Art und Rasse gemäße religiöse
Ordnung entgegenzusetzen?