Der Dänische Gesamtstaat ergriff während des 18. und 19. Jahrhunderts Maßnahmen von
Kulturpatronage die sich auch auf den Landesteil Schleswig-Holstein bezogen. Die Kopenhagener
Regierung gewährte trotz eigener Finanzschwierigkeiten regelmäßig Stipendien an begabte
Studenten und Künstler so daß sie ihr Talent im Ausland weiterbilden konnten und so dem
Vaterland von Nutzen sein würden. Entsprechend hieß dieser königliche Privatfonds ad usus
publicos. Diese spendable Schatulle stand allen Landeskindern und manchmal auch Ausländern
offen ob sie gut Dänisch sprachen oder nicht. Im Allgemeinen herrschte bei der Vergabe
Gleichheit zwischen den Landesteilen und den gebräuchlichen Landessprachen Dänisch und Deutsch.
Einerseits liegt dieser elitären Kulturpatronage eine Loyalität zum Königshaus (das u.a. auch
deutsche Wurzeln hatte) zugrunde die nicht von der vollen Beherrschung des Dänischen abhing.
Andererseits beruhte sie auf der Wahrheitssuche in sprachunabhängigen Fragen der Wissenschaften
und der Ästhetik. Diese Solidarität zwischen Regierung und Untertanen bewährte sich lange Zeit
und hielt bis etwa 1840 an. Die Essays in diesem Band werden um leichter lesbar zu bleiben in
einem allgemein-verständlichen Ton gehalten. Geschrieben wurden sie für Dänemarkfreunde
Schleswig-Holstein-Fans Grenzgänger Lehrer und Studenten auf beiden Seiten aber auch
Neugierige die bisher nicht über den Zaun des politischen Kauderwelschs hinaus horchen
konnten. Hier sollen die Leser in einer verbesserten und erweiterten Auflage angeregt und zu
einem virtuellen Dänemarkbesuch ermuntert werden.