Die vorzeitige Vertragslösung in außerakademischen Berufsausbildungen (Ausbildungsabbruch) ist
seit Jahrzehnten ein regulärer Bestandteil des öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurses.
Diese Untersuchung beleuchtet das Phänomen erstmals aus biographieanalytischer Perspektive und
löst sich vom Fokus auf Gründe Motive und Quoten. Das Ergebnis ist ein Prozessmodell eines
typischen Verlaufs von der Kindheit bis hin zur biographischen und beruflichen Neuorientierung
nach dem Ereignis. Das Prozessmodell zeigt nicht nur dass die Entwicklungsgeschichte der
Personen keineswegs so individuell ist wie bislang angenommen wird. Es liefert ebenso
Erklärungsmuster zu den Ursachen sowie Auswirkungen einer vorzeitigen Vertragslösung und
eröffnet neue Ansatzpunkte zur Prävention beziehungsweise Kompensation.