Im Dialog mit der Politik- und Gesellschaftstheorie von Jürgen Habermas und gegenwärtigen
theologischen Ansätzen vor allem der Befreiungstheologie und der Öffentlichen Theologie
arbeitet diese Studie das demokratiepolitische Potential einer lebensweltlich verankerten
Theologie heraus. Die Autorin zeigt auf inwiefern die Rezeption alltäglicher Erfahrungen und
Symbole sowohl den befreiungstheologischen Diskurs verändert als auch das politische System
einer Gesellschaft näher mit den konkreten Lebensbezügen der Menschen vernetzt. Dadurch erweist
sich Theologie auf neue Weise als gesellschaftspolitisch relevant. Zugleich sind die
alltäglichen Erfahrungen von Menschen in ihrer theologischen Bedeutung zu würdigen. Aus dieser
Vermittlung von Gesellschaftsanalyse Theorie der Lebenswelt und kritischer Rekonstruktion
christlicher Praxis erwächst eine neue Gestalt von Befreiungstheologie die die Bedeutung des
Lebensweltlichen für die gesellschaftliche Öffentlichkeit deutlicher zur Geltung bringt.