Diese Erzählung ist von Gertrud Kolmars Biographie nicht zu trennen. Eine ältere Erzieherin
verlassen und im nationalsozialistischen Deutschland verfolgt erinnert sich an Susanna ein
Mädchen auf dem Land die sie vor Jahren betreuen sollte. Susannas vermeintliche
Gemütskrankheit erweist sich in der lebendigen Erinnerung mehr und mehr als eine Verrückung der
starren Erziehungsprinzipien der Ich-Erzählerin. Sie greifen ins Leere und werden von Dialogen
von Handlungen zwischen Traum und Wachen abgelöst. Und auf der Schwelle von Realität und
Imagination religiöser Tradition und entzaubertem Alltag wird das Judentum zu einem
Schlüsselthema - Susanna und die Erzieherin sind Jüdinnen - und es kommt zu einer rätselhaften
Liebesbegegnung zwischen Susanna und Rubin der verwirrt und verstört den kleinen Ort
verläßt. Susanna folgt ihm.