Die schöne Maja Abramowna aus dem ukrainischen Städtchen Ostjor hat Krieg und Holocaust
überlebt und »mehr gesehen als gut tut«. Mit ihrer Mutter zieht sie nach Kiew arbeitet in
einer Sparkasse und macht im Abendstudium eine Ausbildung zur Mathematiklehrerin. Als sie sich
verliebt lernt sie schockartig dass sie ihre jüdische Identität nicht ablegen kann - und zu
äußerster Vorsicht gezwungen ist. Sie verbietet ihrem Sohn Großmutters Sprache Jiddisch zu
sprechen. Stalins Sowjetunion hat zwar den Faschismus besiegt doch sicher fühlen können sie
sich hier nicht. Weiterleben um den Preis des Schweigens - diese Erfahrung prägt die
verstörende Gefühlswelt und die brüchige Sprache die Margarita Chemlin ihrer Heldin leiht.
Banalität und tiefe Wahrheit groteske Komik und namenloser Schrecken stehen hart
nebeneinander. Eine der großen noch »unerzählten« Geschichten in der europäischen Literatur.