Die westlichen Gesellschaften sind seit dem vergangenen Jahrzehnt zunehmend von Polarisierung
geprägt sei es in gesellschaftlicher politischer oder kultureller Hinsicht. Das gilt auch
oder vielleicht sogar umso mehr für innerjüdische und israelische Auseinandersetzungen. Für
Israel bedeutet das natürlich in erster Linie die Debatte um Lösungsansätze im Nahostkonflikt
und das Verhältnis zwischen Orient und Okzident. Oder die Diskussion um die eigene Verortung im
Umgang mit der Aufarbeitung von Kolonialgeschichte. Aber es gibt auch ungewöhnliche Wege der
Konsensfindung: So vereint die 2021 gebildete Regierung in Jerusalem diverse Koalitionspartner
die ideologisch nicht weiter auseinander liegen könnten. In diesem Almanach geht es um das
ganze Spektrum von Konsens und Dissens in der jüdischen Welt und nicht zuletzt auch um die
Grauzonen in denen sich Übergreifendes oder Gar-nicht-zu-Greifendes verorten lässt.