Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur Note:
1-2 Universität Konstanz (Fachbereich Literaturwissenschaft) Veranstaltung:
Familiengeheimnisse Sprache: Deutsch Abstract: Das Werk Der Vater - Eine Abrechnung zeichnet
sich durch ein stark emotional beladenes Verhältnis zu den handelnden Figuren aus das sich in
erzählerischen Besonderheiten ausdrückt die den Roman womöglich auf eine Sonderposition im
Bereich der biographischen Romane stellen.Die Strukturierung und die Komposition des Romans
zeigen den Gesamtaufbau des Werks und die inhaltliche Fokussierung des Autors deutlich auf das
auf das herausragendste Merkmal des Romans abgestimmt ist: Die Kommunikation zwischen Erzähler
und der Hauptfigur der Biographie Hans Frank (Der Vater) sowie der Nebenfigur Brigitte
Frank.Der Hauptbestandteil des Kommunikationsprozesses ist die Anklage des Erzählers die sich
konsequent durch den gesamten Roman zieht und die Handlungen der Figuren in besonderer Weise
verurteilt. Unter anderem werden Situationen imaginiert in denen sich ein Wunschdenken
manifestiert gewisse Ereignisse hätten in ihrem Verlauf den Vorstellungen des Erzählers
entsprochen. Dieser Stil fügt sich zwar in die Tradition der Erzählweise eines biographischen
Romans ein wird allerdings hier durch eine besondere Rhetorik hervorgehoben die durch eine
Pervertierung des Vaters und eine Selbstpervertierung des Erzählers gekennzeichnet ist.Es
gelingt dem Erzähler literarisch seine Verachtung und seinen Abscheu gegenüber der Figur Hans
Frank auszudrücken. Die genealogische Verbindung des Erzählers (hier auch der Autor Niklas
Frank) zur Hauptfigur - bereits in den ersten Zeilen des Buches deutlich markiert - orientiert
den Erzähler dahingehend die Verachtung Hans Franks auf sich selbst zu projizieren und damit
umzugehen.