Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien Kommunikation - Film und Fernsehen
Note: 1 Universität Konstanz (Fachbereich Kunst- und Medienwissenschaft) Veranstaltung:
Gedächtnispathologien in Film und Literatur Sprache: Deutsch Abstract: Christopher Nolan`s
Film Memento ist einer der Filme die das in den letzten Jahren offenbar wieder sehr aktuell
gewordene Thema der Gedächtnisstörung aufgreifen. Vergleichbar mit Tom Tykwers Winterschläfer
determiniert diese Krankheit das Leben der Hauptfigur deren Hauptproblem darin besteht die
Realität außerhalb des eigenen Kopfes zu meistern. Memento unterscheidet sich dennoch in
wesentlichen Aspekten vom klassischen Spielfilm da er durch eine extravagante Narration den
Zuschauer gleich mit zum pathologisch Kranken macht. Der scheinbar chaotische Aufbau dieses
Puzzle-Thrillers besteht tatsächlich aus einem genau durchstrukturierten systematischen Plot
und einer sehr ungewöhnlichen Erzählform. Die Thematik wird wie in zentrischen Kreisen durch
die formale Struktur des Films bis hinein ins kleinste Detail getragen. Etwa wie The Sixth
Sense oder The Usual Suspects trägt nahezu jede Szene eine besondere Bedeutung und treibt die
Handlung in immer neue Richtungen weiter ohne aber zu verraten wo eigentlich alles hinführen
soll.In dieser Arbeit soll nun zunächst eine Grundlage gegeben werden welche Merkmale
klassischer Genres Memento trägt. Dazu soll der Film Noir Neo-Noir und Revenge-Film näher
erläutert werden deren stilistische Kennzeichen sich weitläufig in Nolans Film wieder finden.
Bei der Analyse des Films selbst soll an Hand der formalen Struktur des Plots und der
Narrationsform die Problematik der Krankheit des Protagonisten erörtert werden. Die
wesentlichen Fragen dabei werden sein: Wie ist die Gedächtnispathologie formal umgesetzt? Wie
wird sie dem Zuschauer vermittelt? und Wie behandelt Memento inhaltlich und formal das Thema
Realität und Identität bzw. Realitätsverlust und künstliche Identität?