Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur Note:
1- Christian-Albrechts-Universität Kiel (Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Medien)
Veranstaltung: Christian Grabbes Dramen im Kontext ihrer Zeit Sprache: Deutsch Abstract: In
der Varusschlacht im Herbst des Jahres 9 n. Chr. erlitten die drei römischen Legionen samt
Hilfstruppen unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen das germanische
Heer unter der Führung des Cheruskerfürsten Arminius. Die Schlacht leitete das Ende der
Versuche ein auch die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens zu einer Provinz des Römischen
Reiches zu machen. Die sehr lange römische Truppenkolonne wurde auf dem Marsch von der Weser
zum Rhein von den Germanen in einen Hinterhalt gelockt und in einem dreitägigen Kampfe
vollständig aufgerieben. Die Römer gaben anschließend ihre rechtsrheinische Offensive auf.
Dieser historische Kontext war nicht nur für Historiker und Archäologen ein Faszinosum der
deutschen Geschichte. Auch zahlreiche Dichter und Autoren wie beispielsweise Heinrich von
Kleist machten die Schlacht im Teutoburger Wald zum Sujet ihrer Werke. Mit seinem letzten Werk
stellt sich auch Christian Dietrich Grabbe in die lange Reihe der Arminiusdichter. Grabbe
kannte zwar die Schlachtdarstellung Kleists dennoch entnahm er nur sehr wenig daraus. Sein
Werk sollte ganz anders werden. Am 30. März 1935 schrieb er an den Schriftsteller Karl
Leberecht Immermann: Kleists Hermann schicke ich anbei mit Dank zurück. Was ich daraus benutzen
konnte habe ich mir gemerkt. Mein Armin wird aber ganz anders. Ziel dieser Hausarbeit soll
sein genau diese unterschiedliche Deutung der Hermannsschlacht an den gleichnamigen Werken
Heinrich von Kleists und Christian Dietrich Grabbes zu illustrieren. Die Vielzahl an
Sekundärliteratur bietet ein breites Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten. Die Analyse der
beiden unterschiedlichen Systeme (Germanen vs. Römer) dieDeutung des deutschen Befreiers
Hermann und die unterschiedliche Funktion der beiden Werke sollen den Schwerpunkt dieser
Hausarbeit bilden. Anhand eines Fazits sollen abschließend die beiden Dramen miteinander
verglichen werden. Dazu sind Graphiken entstanden die im Anhang dieser Arbeit einzusehen sind.
Diese sollen der Veranschaulichung dienen.