Examensarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Didaktik - Sport Sportpädagogik Note: 1
Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Sportdidaktik) Sprache: Deutsch Abstract:
Gewalt und Aggression sind allgegenwärtig. Neben den in den Medien erscheinenden
offensichtlichen Erscheinungsformen wie Krieg Kriminalität ausländerfeindlichen Aktionen
sexuellem Missbrauch etc. gibt es im Alltag unzählige weniger auffällige: Aggressionen im
Straßenverkehr in der Familie in der Berufswelt (Mobbing) in der Schule im Sport und
subtilere Formen der psychischen Aggression. Fast täglich berichten die Medien von aggressiven
Übergriffen junger Menschen. Hierbei lässt sich feststellen dass nicht nur die Zahl der
Gewalttaten steigt sondern vor allem die Qualität der Aggressionen sich verändert hat. Viele
aggressive Verhaltensweisen werden in unserer modernen Ellbogengesellschaft akzeptiert und von
Erwachsenen vorgelebt. Nach HURRELMANN zeigen aktuelle Studien dass 10 -12% der Kinder im
Schulalter an psychischen Störungen vor allem in den Bereichen Leistung Emotion und
Sozialkontakt leiden. Dazu gehören auch aggressive und gewalthaltige Verhaltensweisen [...]
wobei offenbar an Hauptschule und Berufsschulen die meisten Probleme wahrgenommen werden.Nicht
nur weil die Schule von der zunehmenden Aggressivität besonders betroffen ist sondern vor
allem wegen ihres großen Einflusses auf die Kinder ist es sinnvoll hier mit der Bekämpfung der
Aggressivität zu beginnen. Die jetzigen und zukünftigen Lehrer werden besonders im
pädagogischen Bereich gefordert sein. Eine wichtige Rolle bei dieser Aufgabe spielen dabei die
Sportlehrer zum einen weil aggressives Verhalten im Sportunterricht mehr als in anderen
Fächern offen auftritt zum anderen weil der Sportunterricht eine gute Möglichkeit bietet die
Schüler emotional geöffnet und engagiert zu treffen und sie so positiv zu beeinflussen. Diese
Überlegung spiegelt sich auch im Lehrplan des Faches Sport wider: Erziehung zur Fairness und
Kooperation sind als wichtige Ziele aufgeführt und sollen auch in die Benotung einfließen. Um
Sozialerziehung mit Erfolg durchzuführen benötigt man Formen des Sports die gewünschte
Verhaltensweisen fördern. Ein schier unerschöpfliches Repertoire bieten die so genannten
Kleinen Spiele. In dieser Arbeit sollen die relevanten theoretischen Grundlagen angeführt
werden bevor im anschließenden Teil eine Neuordnung hinsichtlich des aggressiven Gehalts der
Kleinen Spiele erfolgt. Zusätzlich wird noch ein Vorschlag einer progressiven Abfolge
ausgewählter Spiele die zur Erziehung zum Umgang mit Aggressionen sinnvoll erscheinen
ausgearbeitet.